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Faszinierende, lebenslange osteopathische Reise

Interview mit Axel Kutter, Faculty-Mitglied des Dr. Jealous-Lehrerteams


VOD: Herr Kutter, Sie sind Lehrer der Jealous-Faculty und Mitglied des Sutherland Cranial College of Osteopathy (SCCO). Gemeinsam mit Ihren Kolleginnen und Kollegen kommen Sie zum

Internationalen Kongress „Osteopathie – The biodynamic view“ – James Jealous D.O. des VOD nach Bad Nauheim. Was ist für Sie das Besondere am Biodynamischen Konzept durch Dr. James Jealous DO?


Axel Kutter: In erster Linie hat mir die Begegnung mit dem Biodynamischen Konzept die Möglichkeit einer faszinierenden, lebenslangen osteopathischen Reise als Teil einer herzensoffenen Familie eröffnet. Neben einem Vertiefen von Informationen, Wissen und Verstehen des Lebens hat es auch sehr stark die eigene Persönlichkeitsentwicklung in einem beständigen Prozess angeregt und herausgefordert. Mit dem von Dr. Jealous entwickelten Curriculum und dem Aufbau der Phasen-Kurse über einen langen Zeitraum, eröffnet sich für mich die Möglichkeit, die Arbeitsweise der „Alten Osteopathen“ (Dr. Still, Dr. Sutherland, Dr. Wales, Dres Becker, Dr. Laughlin, Dr. Fulford und anderen) erfahrbar und in einem Kursrahmen als lebendige Erfahrung vermittelbar erleben zu können.

Viele dieser Aspekte einer rezeptiven, den momentanen Bedürfnissen des Patienten angepassten Begegnung, wie Dr. Sutherland sie in den letzten Jahren seines Lebens beschrieben hat, wie auch die Beschreibungen Dr. Stills, der nach der Gesundheit, dem Göttlichen schaut, was hinter jedem lebendigen Ausdruck des Menschen steht, werden im Rahmen dieses Curriculums praktisch erfahrbar.

Oft beschrieben als „man muss zwischen den Zeilen der Schriften lesen“ – das kann so in den Kursen erfahrbar vermittelt werden. Das ist das, was Dr. Jealous und das von lebendiger Osteopathie erfüllte Faculty-Team in die Welt bringen möchten.


VOD: Ihre biodynamische Ausbildung haben Sie bei Dr. Tom Shaver DO und Dr. James Jealous absolviert. Wie haben Sie die persönlichen Kontakte mit Dr. Jealous erlebt? Was bedeuten sie Ihnen?


Axel Kutter: Mit Dr. Shaver, dem ich den allergrößten Anteil meiner Begegnung mit der biodynamischen Arbeit zu verdanken habe, verbindet mich eine wunderbare und herzliche Freundschaft, die sich in vielen Begegnungen in den Kursen, auch als Assistent und Übersetzer und in den Pausen über die Jahre vertiefen durfte. Dr. Jealous habe ich in Kursen, bei Faculty-Treffen und Kongressen als großartigen, herzensoffenen Menschen erlebt, der mit besonderem Gespür und Mitgefühl auf die Bedürfnisse der Gruppe und des Einzelnen eingehen konnte. Durch seinen Unterricht, seine Präsenz und seine besondere Gabe, die Essenz der Osteopathie lebendig erlebbar werden zu lassen, wird er immer einen großen Platz in meinem Herzen einnehmen.


VOD: Sie sind auch im Rahmen der Pädiatriekurse mit Noori Mitha als Tutor und Dozent aktiv und unterrichten mit ihr gemeinsam Review- und Phasen-Kurse. Was ist das Spezielle daran und an der biodynamischen Arbeit mit Kindern?


Axel Kutter: Die Pädiatriekurse sollen eine gute Grundlage und ein Vertiefen für die Begegnung und die Arbeit mit Kindern schaffen. Mit einer guten Balance von Theorie und besonders der praktischen Erfahrung einer behutsamen Annäherung und Begegnung mit Kindern (was natürlich auch mit Erwachsenen gut funktioniert), ist es für viele Kursteilnehmer ein erster Kontakt und auch die Möglichkeit des Vertiefens dieser mehr rezeptiven Art der Begegnung. Was für Einige dann auch eine Motivation zur Erweiterung und einem Öffnen der Behandlungskonzepte, und der Betrachtung des Lebens mit der biodynamischen osteopathischen Idee wird.

In den Biodynamischen Kursen steht für mich das gemeinsame Unterrichten mit Noori als besondere, auch von den Teilnehmern geschätzte Qualität, in der sich die individuellen Potentiale von uns beiden anregen und ergänzen können. Letztendlich die Freude und Erfüllung mit dem gemeinsamen Weitergeben dieser wundervollen Arbeit, in einer großen freundschaftlichen Verbundenheit, und dem Hintergrund des jahrelangen gemeinsamen Unterrichtens.

Das ermöglicht uns ein offenes flexibles Konzept von Unterrichtsstruktur, in dem ein Raum entstehen kann, in dem eine lebendige Erfahrung geschehen kann, wie sie dem Bedürfnis der Gruppe und des Einzelnen entspricht. Immer auch Raum für Fragen, ein Zwiegespräch, das auch ein Motor für den Kurs ist. Wie in einer Behandlung mit dem Patienten, wo ein Raum der Kommunikation auf Grundlage der Gesundheit, der Blaupause des Patienten heraus entstehen kann, um einen in dem Moment bestmöglichen therapeutischen Prozess zu unterstützen (Gesundheit im Sinne der immer anwesenden Kräfte und Information der Blaupause, die jeder Regeneration und Heilung zu Grunde liegen). Diese respektvolle und rezeptive Begegnung mit dem Patienten ist auch Grundlage besonders für die Arbeit mit Kindern. Wir werden dadurch als „sicher“ wahrgenommen, wenn sich ein Kind (Erwachsener) als Erstes so angenommen fühlt wie er ist, ohne Beurteilung oder ohne gleich in ein in der Vorstellung des Osteopathen vorgegebenes Konzept gezwungen zu werden.

Die Begegnung mit Kindern erlebe ich so immer wieder als ein besonderes Geschenk, in ihrem Strahlen und ihrer Lebendigkeit noch nah an den Kräften der Schöpfung, die auch mich als Osteopath in Berührung mit diesen Kräften und auch meiner eigenen Gesundheit kommen lässt.

Das ist auch eine besondere Motivation, diese wunderbare nährende Arbeit in Dankbarkeit als erfüllenden Beruf ausüben und weitergeben zu dürfen.


VOD: Warum sollten Osteopathinnen und Osteopathen sich Ihrer Meinung nach für den Internationalen VOD-Kongress in Bad Nauheim anmelden?


Axel Kutter: Ich stelle es mir als eine sehr schöne Möglichkeit vor, mit den vielen Facetten der Biodynamischen Arbeit in Berührung zu kommen, wie sie in der großen Vielfältigkeit des Faculty Teams lebendig ist, kommuniziert und erfahren werden kann.


VOD: Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns auf Sie beim Kongress! Sie übersetzen und assistieren in Dr. Christina Steeles DO Workshop „Vom Atem des Lebens bis zum First Breath“ (A2 am 16.9.) und „Die Fulcren der Atmung und Ihre Bedeutung bei der Behandlung“ (C2 am 18.9.).

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